Dorfchronist Hubert Beckers gestorben

Leider muss vermeldet werden, dass der ehemalige Vorsitzende und Gründer des Heimatvereines Eilendorf mit 88 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben ist. Nicht zuletzt ihm und seinem umfangreichen Privatarchiv ist es zu verdanken, dass viele Ereignisse der jüngeren Eilendorfer Historie erhalten geblieben sind und der Nachwelt überliefert werden konnten.

Der gebürtige Kölner zog mit seiner Familie, darunter einer waschechten Eilendorferin als Mutter, unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs in seine jetzige neue Heimat. Beruflich begann er als ausgebildeter Dachdecker, wechselte danach aber in den Berufsstand des Technikers, um somit einer Beschäftigung bei der RWTH Aachen nachgehen zu können.

Foto: Peter Langohr 

Die Begeisterung für die Chronik Eilendorfs begann dann eher zufällig im Alter von 40 Jahren als ihm als zusätzliche Gegenleistung für das Aufräumen eines Dachbodens angeboten wurde, für ihn nützliche Sachen privat für sich mitnehmen zu dürfen. Einer jener dieser Fundsachen war eine aus dem Jahre 1911 datierte Festschrift der Eilendorfer Schützen, welche schwerpunktmäßig Eilendorfer Heimatgeschichte aufgegriffen hatte.

Sodann war die damit Liebe zu eben diesem Thema geboren. Bekanntheit und eine große Auflage erreichte schon seine erste Dokumentation „Eilendorfer Kriegstagebuch – Eilendorf im Herbst 1944“, herausgegeben im Jahre 1979.

Abgeschlossen wurde Hubert Beckers dahingehendes Schaffen dann erst 2017 in Kooperation mit Karl Reinhard durch „Spuren jüdischen Lebens in Eilendorf“. Ergänzt wurden seine Schriften durch eine Vielzahl an Artikeln in Zeitschriften, Jahrbüchern und Vereinschroniken sowie den bekannten Eilendorfer Heimatblättern, publiziert durch den Eilendorfer Heimatverein selber.Gegründet wurde dieser 1983 unter dem Vorsitz von Willi Ostlender und Hubert Beckers als Geschäftsführer. Nach dem Ende der Tätigkeit von Willi Ostlender folgte letzterer ihm dann als neuer Vorsitzender und wurde aufgrund seiner herausragenden Leitung schließlich sogar zum Ehrenvorsitzenden bestimmt. Doch nicht nur im Heimatverein leistete Herr Beckers Großes, auch war er 24 Jahre im Vorstand der Pfarrgemeinde St. Severin, Schöffe bei Gericht und Mitglied des Aachener Geschichtsvereins.

Der leidenschaftliche Besucher von Geschichtsarchiven bekam im Laufe seines Lebens zudem mehrere bedeutende Auszeichnungen verliehen, so die Bundesverdienstmedaille, den Rheinland-Taler wie auch Ehrenmitgliedschaften in den beiden Eilendorfer Schützenvereinen sowie den „Eilendorfer“, einer nicht allzu oft vergebenen Auszeichnung der IG Handel, Handwerk und Gewerbe für verdienstvolle Eilendorfer Bürger.

Hinterbliebene des Verstorbenen sind zwei Kinder und eine Lebensgefährtin. Beerdigt wird Hubert Beckers am 25. September auf dem Friedhof an der Nirmer Straße.

/Unter Verwendung eines Artikel in AN und ANZ vom 28.08.2020″

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